Context meets WU: Wie Studierende zu Marketingprofis werden

Learning by doing. Eine häufig verwendete Redewendung, die dennoch einen wahren Kern hat. In der Theorie zu wissen, wie Marketingkonzepte erstellt werden oder wie ein perfekter LinkedIn Post aussieht, heißt noch lange nicht, dass man ein Marketinggenie ist. Es braucht praktische Erfahrungen und Input aus realen Unternehmen: In der Lehrveranstaltung “WU Marketing for Start-ups” wird genau das behandelt.

Marketing in Aktion: Studierende entwickeln innovative Strategien für Context

Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es, ein Marketingkonzept für ein Start-up zu entwickeln. Die Studierenden konnten zwischen vier, Start-ups entscheiden, die ganz unterschiedlichen Themen zugewandt sind. Inhaltlich erstrecken sie sich von veganem Fleischersatzprodukten bis hin zu Fake News Erkennung mittels KI. Jene Studierende, die sich für Context entschieden haben, können zwischen der Erstellung eines LinkedIn Posts für ein Whitepaper oder Workshop wählen. Diese werden anhand von der Leitfrage “Wie können wir gezielte LinkedIn-Kommunikation nutzen, um sowohl Workshops als auch Whitepapers bei der Zielgruppe von Context zu bewerben und Interesse bei potenziellen Teilnehmern und Kunden zu wecken?” erstellt. Nach Abgabe erhalten die Student:innen Feedback zu ihren LinkedIn Posts, mit dem sie an ihren Texten weiterarbeiten können. Das Endziel soll ein Post sein, der in dieser Form auch für den LinkedIn Account von Context verwendet werden könnte. 

Vom Hörsaal zum Markt: High Tech Marketing in der Praxis

Eine ähnliche Lehrveranstaltung zu Hightech Marketing wird innerhalb des Mastercurriculums bereits seit 20 Jahren an der Wirtschaftsuniversität Wien angeboten. Hier sollen Studierende an Markteinführungsstrategien von vier Startups arbeiten. Durch die Stärkung der Teamfähigkeiten der Studierenden mussten sie Forschungsfragen zum USP des Start-ups, zur Wettbewerbs- und Marktanalyse, zum Technologiereifegrad und zur Marktreife beantworten. Diese Fragen konnten durch eine Kombination aus Literaturrecherchen und relevanten Einblicken durch Interviews mit potenziellen Kunden und Partnern beantwortet werden. Im Rahmen einer Endpräsentation wurden die endgültigen Ergebnisse den Start-ups präsentiert. Nach der Integration ihres Feedbacks erhielten die Studierenden einen Abschlussbericht mit allen detaillierten Ergebnissen. Aber warum erst im Masterabschnitt, Studierende in Verbindung mit Unternehmen bringen? Michael Hähnle, die Schnittstelle zwischen der WU und dem High-Tech-Inkubator INiTS, hat die Idee “Studierende schon früher mit dem Unternehmertum in Verbindung zu bringen” dem Institutsvorstand mitgeteilt. Seit 2 Jahren wird diese dieser Kurs, in einer leicht abgeänderten Form auch im Bachelor-Abschnitt angeboten.  

WU, Context und Student:innen - Synergieeffekt der Zusammenarbeit

Auf Seiten der Studierenden stellt der Kurs eine Möglichkeit dar, ins Berufsleben hineinzuschnuppern und Kontakte zu knüpfen. Ganz allgemein können sie ausprobieren, wo ihre Stärken liegen und lernen, wie sie diese richtig einsetzen. Inhaltlich sieht einer der Kursteilnehmer zu“ lernen, welche Social Media Formen Start-ups nutzen müssen, um Aufmerksamkeit aufzubauen” als vorteilhaft für Studierende. Zudem stellt der Universitätsrahmen einen geschützten Bereich dar, wo Kosten und Zeit keine so drängende Faktoren sind. Im Start-up-Alltag sind dies jedoch sehr wohl Aspekte, die unbedingt beachtet werden müssen. Durch die Zusammenarbeit mit den Start-ups lernen Studierende, wie dynamisch die Welt der Wirtschaft in der Praxis ist und wie sie damit umgehen. Jennik Pickert, CEO von Context, schätzt bei der Zusammenarbeit die Arbeitsmoral der Student:innen, “sie lesen sich in Themen ein und begeistern sich für Themen. Eine Eigenschaft, die man bei normalen Arbeitnehmern nicht so hat.” Studierende haben ganz klar andere Kapazitäten, als der klassische Angestellte im Nine to Five. Sie sind oftmals auch bereiter sich intensiv mit Themen auseinanderzusetzen, da sie in der Regel auch spannend für sie sind. Darüber hinaus eigenen sich Student:innen laut Pickert, als Marketingmacher insofern gut, als sie im Vergleich zu manchen professionellen, etablierten Agenturen mehr ausprobieren. In dem geschützten Rahmen der Universität, hat die studentische Kreativität Platz sich zu entfalten. Ein Scheitern einer Marketingkampagne wird nicht in einer Insolvenz enden, sondern schlimmstenfalls mit einer schlechten Note. 

Fazit

Durch die direkte Zusammenarbeit mit realen Start-ups wie Context erhalten Student:innen nicht nur Einblicke in aktuelle Markttrends und -anforderungen, sondern auch die Möglichkeit, ihre eigenen Fähigkeiten weiterzuentwickeln und sich auf ihre zukünftige Karriere vorzubereiten. Die Vorteile dieser praxisorientierten Ausbildung sind vielfältig: Studierende lernen, wie dynamisch und herausfordernd die Welt des Marketings sein kann, und Start-ups profitieren von frischen Ideen und neuer Perspektiven. Diese Synergie zwischen Theorie und Praxis, Studierenden und Unternehmen, ist der Schlüssel, der das Konzept so erfolgreich macht.

Valentina Luger

Nach dem Abschluss meiner Gymnasialzeit habe ich das Studium der Kommunikationswissenschaft und Publizistik an der Universität Wien aufgenommen. Mit Beginn meines Studiums habe ich begonnen als freischaffende Texterin zu arbeiten und meine ersten professionellen Erfahrungen mit dem Schreiben längerer Texte gesammelt.

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