Mode, Elektronik, Luxus: Die Top-3-Branchen im Visier von Fake-Shops

Bild: Ideogram

Der Online-Handel wächst unaufhaltsam. Immer mehr Unternehmen und Konsumenten setzen auf digitale Plattformen, um Produkte und Dienstleistungen bequem und schnell zu erwerben. Doch mit diesem Boom steigt auch die Zahl der Fake-Shops massiv an. Eine aktuelle Untersuchung von Finanzguru zeigt, dass allein im Jahr 2023 über 301.000 Deutsche Opfer von Fake-Shops wurden – mit einem wirtschaftlichen Schaden von mehr als 94 Millionen Euro.

In diesem Blogbeitrag richten wir den Fokus nicht auf die Endverbraucher, sondern auf die Unternehmen und analysieren, welche drei Branchen am häufigsten betroffen sind.

Modebranche: Markenbekleidung und Premiumschuhe

Die Modebranche steht ganz oben auf der Liste der von Fake-Shops betroffenen Industrien. Besonders gefälschte Markenschuhe und Designerbekleidung sind ein beliebtes Ziel von Fake-Shop-Betreibern.

Fake-Shops erstellen täuschend echte Websites, kopieren Markenlogos und bieten Produkte mit enormen Rabatten an, die oft unrealistisch erscheinen. Diese gefälschten Shops nutzen moderne Methoden wie Social Engineering und gezielte Werbung auf Social-Media-Kanälen, um Konsumenten zu täuschen. Für seriöse Modeunternehmen bedeutet dies, dass sie nicht nur Umsätze verlieren, sondern auch einen Reputationsschaden erleiden, der die langfristige Markenbindung gefährdet.

Unsere Erfahrung: Die Branche ist für Betreiber solcher Shops besonders attraktiv, da Konsumentinnen und Konsumenten hier häufig Impulskäufe tätigen und während des Kaufprozesses weniger kritisch prüfen, ob sie auf einen Fake-Shop hereingefallen sind.

Elektronikbranche: Hochwertige Geräte im Visier

Auch die Elektronikbranche ist ein bevorzugtes Ziel von Fake-Shops. Gefälschte Websites bieten Smartphones, Haushaltsgeräte und andere elektronische Geräte zu unschlagbaren Preisen an. Verbraucher können häufig nicht erkennen, ob ein Produkt authentisch ist, bis sie es erhalten – oder gar nicht erhalten. Die finanzielle Attraktivität dieser Produkte und die oft schwer nachvollziehbaren Preiszyklen machen den Elektroniksektor zu einem besonders lukrativen Ziel. Die Bedrohungsanalyse zeigt, dass viele Unternehmen in der Branche nicht ausreichend gegen solche Risiken geschützt sind. Effektive Schutzmaßnahmen wie digitale Resilienz durch Echtzeit-Monitoring und gezielte Risikobewertungen sind notwendig, um Unternehmen und Verbraucher gleichermaßen zu schützen.

Luxusgüter und Premiumprodukte: Teure Zielobjekte

Die Luxusbranche, zu der auch hochwertige Kosmetik, exklusive Haushaltsartikel und limitierte Sammlerstücke gehören, wird ebenfalls stark von Fake-Shops bedroht. Besonders auffällig ist, dass gefälschte Websites oft mit drastischen Rabatten für Produkte werben, die normalerweise kaum im Preis reduziert werden.

Unsere Erfahrung: Durch den hohen Preisnachlass im Vergleich zum Originalpreis handeln Konsumenten meist spontan und hinterfragen die Situation nicht.

 

 

Schutzmaßnahmen für Unternehmen

Um sich gegen diese Bedrohungen zu wappnen, sind gezielte Schutzmaßnahmen unerlässlich. Dabei sollte ein Unternehmen sowohl technische als auch organisatorische Schritte einleiten.

  • Regelmäßiges Monitoring der Online-Präsenz

    Fake-Shops können durch systematisches Monitoring frühzeitig erkannt werden. Unternehmen sollten daher ihre Online-Präsenz, insbesondere Marken-Keywords, visuelle Assets und Werbekampagnen, kontinuierlich beobachten. Tools zur Wiederholungstäter-Analyse oder Graumarktüberwachung helfen, Betrüger zu identifizieren und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Context Verify bietet umfassende Lösungen für das digitale Gefahren-Monitoring an, einschließlich der Überwachung von Fake News, Fake Shops und Domain-Imitaten.

  • Awareness Training und Aufklärung

    Mitarbeiter und Kunden müssen über die Risiken von Fake-Shops aufgeklärt werden. Durch gezielte KI-Schulungen für Unternehmen oder Awareness-Trainings lässt sich die Medienkompetenz stärken. Wichtig ist dabei, alle relevanten Abteilungen einzubinden: Fake-Shops betreffen nicht nur das Marketing oder die Rechtsabteilung, sondern auch den Kundenservice und die Finanzabteilung. Unsere Erfahrungen zeigen, dass bereits Newsletter-Kampagnen zur Fake-Shop-Erkennung und Blogbeiträge die Schäden signifikant reduzieren können.

  • Rechtliche Maßnahmen und Kooperationen

    Unternehmen sollten verstärkt rechtliche Mittel einsetzen, um gegen Fake-Shops vorzugehen. Dazu gehören Abmahnungen, die Zusammenarbeit mit Branchenverbänden und Behörden (wie z. B. RTR und ÖIAT in Österreich) sowie Partnerschaften mit Domain-Anbietern und sozialen Netzwerken.

 

 

Fazit: Gefahren-Monitoring als Tool gegen Fake Shops

Fake Shops treffen einen breiten Bereich des E-Commerce. Besonders betroffen von Fake News sind die Branche Mode, Elektronik und Luxusgüter / Premiumprodukte.

Mittels eines regelmäßigen Gefahren-Monitoring von Fake News, Fake Shops und Fake Domains können E-Commerce-Anbieter frühzeitig digitale Gefahren erkennen und handeln. In Kombination mit Schulungen für das gesamte Team und Vermittlung von Medienkompetenz bei Kundinnen und Kunden haben Unternehmen eine breite Handlungsmacht gegenüber Betrügern.

Jennik Pickert

Mit 12 Jahren beim Fernsehen / Radio angefangen, mit 16 sich selbstständig gemacht und mit 19 nach Österreich ausgewandert. Medien und Kommunikation sind sein Spezialgebiet - 4 Jahre lang war er das Gesicht des Deutschen Gründerpreis für Schüler:innen (DGPS), hat Dr. Richard Lutz (DB Vorstandsvorsitzender) zum Interview getroffen und den Westermann-Verlag in der Online-Kommunikation beraten. Neben einem Redaktionsaustausch in Russland hat ihn die Corona-Pandemie zu seinem Projekt „Context-verify“ bewegt, welches Finalist des Social Impact Awards und Teilnehmer des INiTS Hightech Inkubator in Wien ist.

https://www.context-verify.eu/jennik-pickert
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