Apple Intelligenz produziert Fake News

Die Begriffe Apple und Fake News sind zugegeben eine ungewohnte Kombination, stehen jedoch aktuell vermehrt im medialen Fokus.

Doch was ist passiert?
Die Einführung der „Apple Intelligenz“ über das Update zu iOS 18 bringt auf iPhones, iPads und Macs eine neue Nachrichtenzusammenfassung mit sich, die besonders anfällig für Halluzinationen und Fake News ist. Auf Basis echter Medienartikel, wie der BBC oder der New York Times, erstellt das hauseigene KI-Modell von Apple inhaltlich falsche Zusammenfassungen und spielt diese an die Nutzer aus.

Eine breite Liste an Fällen
Die Anzahl der auftretenden Fälle, in denen das Modell von Apple Informationen verdreht oder erfindet, ist breit. So habe sich der vermeintliche Attentäter Luigi Mangione, welcher nach aktuellen Ermittlungen den CEO der UnitedHealth Group ermordet haben soll, selbst erschossen. Auch sei Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu festgenommen worden – eine Information, die faktisch falsch ist. Die Datengrundlage für diese Schlagzeile war “lediglich” ein internationaler Haftbefehl gegen Netanjahu.

Reputationsschäden bei Nutzern und Partnern
Die Auswirkungen sind dabei nicht nur für den amerikanischen Konzern groß, auch seriöse Medienhäuser leiden unter den schlichtweg falschen oder irreführenden Zusammenfassungen, die unter ihrem Namen und Logo bei den Nutzern ausgespielt werden. So kritisiert die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ den Einsatz des KI-Systems in Zusammenfassungen und fordert: „Verantwortungsvoll handeln und diese Funktion entfernen.“

Vertrauenswürdigkeit und inhaltlich korrekte Berichterstattung sind in der Medienbranche das wichtigste Gut. Damit setzen sich etablierte, streng nach journalistischen Standards arbeitende Häuser von Boulevardmedien ab und können so unter anderem auch ihre Preise für Abos und Einmalzahlungen durchsetzen.


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KI im Arbeitsalltag nutzen und sich vor Fakes schützen

Ihnen oder Ihrem Team fällt es noch schwer echte Inhalte von Fake News, Shops oder Websites zu unterscheiden? Oder Sie möchten auf den neusten Stand der KI-Entwicklungen gebracht werden? Dann sind die Workshops und Weiterbildungen von Context-verify genau das richtige Programm für Ihre Anforderungen.


Apples Probleme bei der KI-Entwicklung
Immer wieder melden der Konzern oder dessen Nutzer Probleme im Umgang mit der „Apple Intelligenz“, die seit Oktober für einige englischsprachige Regionen verfügbar ist. So musste der Konzern die Speicheranforderungen für die hauseigenen Modelle im Update 18.2 von 4 GB auf 7 GB anheben. Auch gab Tim Cook, CEO von Apple, in der Keynote im September bekannt, dass ihr System eng mit OpenAI und deren Modellen zusammenarbeiten wird, wenn ihre eigene Apple Intelligenz Fragen nicht beantworten kann.

Im Oktober 2024 hatten mehrere Medien berichtet, dass der Konzern bis zu zwei Jahre hinter der Konkurrenz mit seinen eigenen Entwicklungen hinterherhinken würde. Das Magazin MacLife konnte einen frühen Einblick in die KI des Konzerns werfen und übte im August 2024 ebenfalls Kritik an der Qualität und dem Reifegrad des Systems.

Die deutsche Version der Apple Intelligenz wird übrigens erst im April 2025 auf den Markt kommen, was nach eigenen Angaben an den höheren Anforderungen durch den Digital Markets Act (DMA), insbesondere die Interoperabilitätsvorschriften, liege.

Medienkompetenz als wichtiger Baustein
Der Fall bei Apple zeigt, wie wichtig Medienkompetenz bei Mitarbeiter:innen in Unternehmen und in der Gesellschaft ist. Künstliche Intelligenz steht, je nach Anbieter, aktuell noch in den Kinderschuhen und kann erhebliche Fehler mit Folgen produzieren. Bewusstsein und Fachwissen zur Interpretation werden für einen sicheren Umgang immer wichtiger.

Nach Studienlage fällt es der breiten Bevölkerung immer noch schwer, Fake News zuverlässig zu erkennen. Hierbei spielt als eine der ersten Maßnahmen das kritische Hinterfragen von Inhalten durch eine gut trainierte Medienkompetenz eine besonders wichtige Rolle und kann finanzielle sowie operative Fehler vermeiden.


Jennik Pickert

Experte in den Bereichen künstliche Intelligenz, Medienkompetenz und Online-Gefahren mittels Fakes.

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Jennik Pickert

Mit 12 Jahren beim Fernsehen / Radio angefangen, mit 16 sich selbstständig gemacht und mit 19 nach Österreich ausgewandert. Medien und Kommunikation sind sein Spezialgebiet - 4 Jahre lang war er das Gesicht des Deutschen Gründerpreis für Schüler:innen (DGPS), hat Dr. Richard Lutz (DB Vorstandsvorsitzender) zum Interview getroffen und den Westermann-Verlag in der Online-Kommunikation beraten. Neben einem Redaktionsaustausch in Russland hat ihn die Corona-Pandemie zu seinem Projekt „Context-verify“ bewegt, welches Finalist des Social Impact Awards und Teilnehmer des INiTS Hightech Inkubator in Wien ist.

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